Wussten Sie schon,
dass sich in einer Schatulle im Knopf der Kirchturmspitze 15 Münzen bzw. Medaillen befanden? Die älteste ist eine Gedenkmünze aus Silber aus dem Jahre 1808 im Wert einer so genannten „feinen Mark“. Sie zeigt auf der Vorderseite im Profil Maximilian Joseph, König von Bayern, in dessen Regierungszeit, 1809 ein neuer „Thurmknopf“ und eine neue „Kirchthurmfahne“ „aufgesteckt“ wurden, wie es in den Aufzeichnungen aus jener Zeit heißt.
Die jüngste Münze ist ein 2-Reichsmark-Stück aus dem Jahre 1933; eine Sonderprägung zum 450. Geburtstag Martin Luthers aus Silber.
Auf der Vorderseite zeigt sie mit der Aufschrift „Martin Luther 1483 – 1933“ den Reformator.
Ebenso noch aus der Zeit der Weimarer Republik stammt ein 3-Reichsmark-Stück aus dem Jahr 1929 zum 10-jährigen Jubiläum der Verabschiedung der Weimarer Verfassung. Diese, und andere wurden im Juni 1934 in den Turmknopf eingebracht, wiederum auf Grund der Erneuerung des Kirchturmknopfs und der Fahne. Entsprechend der damaligen Zeit, befindet sich auch ein Kuriosum wie eine aus Kupferblech getriebene Medaille, die mit den Zeilen „1933 W.H.W. 1934 Der Führer dankt“ wohl einem eifrigen Sammler für das Winterhilfswerk überreicht wurde. Nachdem dieses Blechstück stark beschädigt ist, soll nach Beschluss des Kirchenvorstands dieses nicht mehr in den Turmknopf eingebracht werden.
Dafür aber sollen die vorhandenen 14 Münzen durch einen Satz Euro-Münzen aus dem Jahr 2017 sowie eine 20-Euro-Sonderprägung aus Anlass des 500. Re-formationsjubiläums ergänzt werden.
Ob sich ein Schriftstück in der Schatulle aus dem Jahr 1934 befand, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. In den renovierten Turmknopf soll jedenfalls eine tagesaktuelle Ausgabe der FLZ sowie eine kurze Pfarrbeschreibung eingebracht werden, die nachfolgenden Generationen einen kleinen Einblick in die Kirchengemeinde geben kann, sofern das Geschriebene dann noch existiert und gelesen werden kann …
Markus Müller