Experten meinen, um 1800 wäre die allgemeine Schulpflicht eingeführt worden. Bildungseinrichtungen muss es aber schon im 16. Jahrhundert in Münchsteinach gegeben haben. Im Kirchenarchiv ist schon um 1555 von einem Klaus Fuchs zu lesen: Er hatte großen Streit mit seinem Pfarrer Johann Götz, wegen der beschuldigten, aber nicht erwiesenen Dieberei einiger verwahrter Mobilien im Markgrafen-Krieg.
Außerdem sind 15 Namen zwischen 1612 – 1700 festgehalten, die im Ort das Wissen der Kinder vermehrt haben. Z. B. 1676: Georg Müller, Organicus, da eine Orgel in die Kirche geschafft wurde (laut Kommunikanten-Register). 1694: Andreas Zepf, Organist, kündigte nach kurzer Zeit seinen Dienst auf. Von den Übrigen sind nur die Namen festgehalten.
Von 1702 – 1707 gab es einen Johann Michael Ebert, Schulmeister und Gegenschreiber. Er war ein böser Mann, der ein ärgerliches Leben führte, die Schule negierte und Herrn Pfarrer Leupold viel Verdruss machte. Die Gemeinde hat sich vielmals bei Würzburg über ihn beschwert, bis er endlich 1707 am 6. April abgesetzt wurde (laut Pfarramts-Akte).
Sein Nachfolger Johann Wolfgang Pieß kam von Herett im Itzgrund zum hiesigen Dienst und wurde Schulmeister und Gegenschreiber im Jahr 1707. Er wurde aber 1709 nach Gutenstetten versetzt. Von nun an wurde die Gegenschreiberei von der Schule separiert, wegen vieler Versäumnisse. Der Lehrer hatte zuviel Zeit in diese Nebentätigkeit investiert und dabei den Wissensdurst der Kinder vernachlässigt.
Es folgte Johann Matthias Müller, er wurde nach Münchsteinach strafversetzt, weil er es mit den Separatisten gehalten hat. Ansonsten war er ein frommer und fleißiger Mann, der seinen Kindern Gutes zukommen ließ, wurde aber 1710, als das Abendgebetsläuten erklang, im Herausgehen aus der alten Kirche durch ein Gespenst so erschreckt, dass er starb.
Sein Sohn, Nikolaus Friedrich Müller, übernahm die Stelle des Vaters und war ein geschicktes, fleißiges Männlein. Er kam 1725 nach Obernzenn als Schulmeister und Gerichtsschreiber.
Ihm folgte ein Joh. Andreas Reinhard von Hambühl, eine Empfehlung von Pfr. Feder (Seelsorger zu dieser Zeit in Münchsteinach). 1729 wurde er aber nach Gutenstetten beordert, um den dortigen Schulstreit zu schlichten. Johann Wolfgang Pieß, der schon um 1707 in Münchsteinach gelehrt hatte, kam wieder von Gutenstetten nach Münchsteinach (laut Würzburger Verordnung).
Zwischen 1729 – 1800 sind nur 6 Namen benannt, wie Weigel, Gößwein, Deufel, ein Johann Friedrich Fuchs (1776) und ein Friedrich Fuchs (1796), er wird als Schuldiener betitelt. Es werden zwei verschiedene Fuchs gewesen sein.*1817, am 27. Februar, kam Schullehrer Joh. Michael Maison aus Ailsbach, an die Schule in Mittelsteinach, erst am 1. April dann nach Münchsteinach. Sein Lohn betrug 298 Gulden 34 ¼ Kreuzer, unter der Bedingung, dass er hiervon den emeritierten Schullehrer Fuchs auf Lebenszeit, jährlich 100 Gulden in vierteljährigen Raten abreicht. Diese Zahlung hört sich an, als ob Lehrer Maison darauf eingegangen wäre, einen Teil der Pension des Schuldiener Fuchs zu bestreiten.
Seine Nachfolger bis 1879 waren Roth und Dorst. In den Jahren von 1822 – 1830 werden auch Joh. Balthasar Guth, Joh. Andreas Teufel und Joh. Nicolaus Schildknecht als Verweser genannt.
In den vorigen Jahrhunderten waren die Gehälter der Lehrer viel bescheidener als das von L. Maison. Vorwiegend wurden sie aus Kirchenmitteln bestritten. Sie waren neben dem Schuldienst auch Kirchenpfleger, Kantor oder Mesner. Vom Jahr 1530 kann man lesen:
„Schon bei der Säkularisierung und Auflösung wurde dem Kloster nichts gelassen, vielmehr auferlegt, von den Einlagen im Klingelbeutel dem Schullehrer jährlich 10 Gulden zu entrichten. Außerdem fielen bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen noch einige Kreuzer ab, die auch vom Amt geregelt waren.“
Der Schulmeister, wie er früher genannt wurde, war auch Landwirt und Gärtler und konnte seine Lebensmittel selbst erzeugen. Eine Beschreibung der Schulstelle in Münchsteinach im Jahr 1832:
„Das Schulhaus eingädig, massiv gebaut, wohl erhalten. Enthält ein geräumiges Lehrzimmer für 80 Kinder, ferner eine Wohnstube für den Lehrer, zwei Kammern, eine Küche, drei Böden, einen Keller, einen Backofen und Stallung.“ Ist Eigentum des Staates, auf welchen die Baulast ruht. Die Gemeinde hat Hand und Spanndienste zu leisten.
Außerdem: ¾ Tagwerk Wiese, bei der unteren Mühl, ½ Morgen Acker unteren Dorf. Der Schulgarten, ein Geschenk der Schulgemeinde. 62 Schuh lang, 22 Schuh breit, liegt zunächst am Dorf und ist mit Waldruten eingezäunt. 1/8 Morgen Schorrgarten, wahrscheinlich am Haus. Der Lehrer hatte das Recht, eine Kuh und zwei Schweine zu halten.
Wenn auch die Schule 1832 noch zufriedenstellend ausfiel, 25 Jahre später wurde es eng und sie wurde erweitert. Der ehemalige Getreideboden im früheren Klostergebäude wurde mitverwendet und somit ein zweiter Schulraum geschaffen. Die Schülerzahl nahm zu. 1875 waren es 119 Kinder in sieben Klassen. Für einen Lehrer zuviel. Die Gemeindeväter beantragen eine zweite Schulstelle, die schon bei 100 Schülern hätte erfolgen können.
Das königliche Bezirksamt schreibt zurück, ob die Voraussetzung, wie Schulzimmer, Lehrerzimmer und alles was dazu gehört, vorhanden oder machbar sei. Den zehnjährigen Schülerdurchschnitt wollten sie wissen, innerhalb von 14 Tagen. Aber erst drei Jahre später, im Oktober 1878 schreibt die Behörde, dass zur Zeit keine Schulgehilfenstelle eingerichtet werden kann, eventuell nächstes Jahr mit einer Lehrerin. Der vorhandene Lehrer hat die Schule, wie bisher, bis dahin weiterzuführen.
Lehrer Dorst war es, der die 119 Schüler alleine unterrichten musste, er kannte sie ja schon seit 1866. Erst ab den Schuljahren 1879-1895 sind laufend Schulgehilfen verzeichnet, lange haben sie es alle nicht ausgehalten auf der Klosterhöhe, in 18 Jahren wares es 11 Aushelfer, die Berufserfahrung sammelten.
Ab Mai 1895 hat man die Schulgehilfenstelle in eine ständige Schulverweserstelle umgewandelt. Für die Mehrkosten von 43,40 Mk. kommt die Schulklasse auf, wird so im Rat genehmigt. Der Verweser brachte schon Berufserfahrung mit in die Schule und sie haben auch länger gelehrt in Münchsteinach. In den Jahren 1895 – 1914 sind sechs Lehrer, als Schulverweser festgehalten.
Wie es in den nächsten einhundert Jahren mit der Schule bestellt war, folgt im nächsten Gemeindebrief.
Fortsetzung: Lehrer und Schule
Die Pädagogen Geißelsöder und Veeh haben die Schule vom 19. ins 20. Jahrhundert geführt. Die Spuren des Lehrers Geißelsöder in Münchsteinach kann man in den Gemeindeakten als Gemeindeschreiber, als Kantor, als Raiffeisenrechner und als Fischerei-Pächter in Agelbach-Steinach von 1887 bis 1909 verfolgen. Auch der Aufenthalt seines Kollegen Veeh auf der Klosterhöhe lässt sich von 1891 bis 1914 nachvollziehen. Neben der Schule hatte der Lehrer auch noch kirchliche Verpflichtungen: diese waren mit dem Dienst des Kantors, Organisten und Mesners verbunden, was schon in früheren Zeiten so festgelegt wurde. Auch das Früh- und Abendgebet-Läuten gehörte zu seinen Aufgaben.
Der damalige Lehrer, der bis 1912 die hiesige Schul- und Mesnerstelle inne hatte, erkannte alle Tätigkeiten an, nur das Früh-Gebets- Läuten machte ihm Schwierigkeiten: Es sollte nämlich im Sommer um 4 Uhr und im Winter um 6 Uhr geläutet werden. Er möchte aber eine Stunde später zum Läuteseil greifen. Am 4. März 1914 war es noch nicht entschieden, ob geläutet wird, wie man im Kirchenarchiv herauslesen kann. Auch die Kirchen- und Gemeinderäte waren da nicht immer einer Meinung.
1907 hatten sich die Lehrkräfte und die Schulvertretung mit einer Beschwerde von 43 Schülereltern zu befassen. Sie stellen den Antrag, das Schulgeld von 74 Pfennig pro Schüler und Vierteljahr zu erlassen und von der Gemeindekasse bezahlen zu lassen. Das Gremium der Schulpflegschaft kam in seiner Sitzung am 20.02.1908 überein, dass dies der Gemeindekasse nicht zugemutet werden könne. Die Gemeinde habe alljährlich 900 Mark zur Deckung der Schulklasse zuzuschießen und würde bei Übernahme des ausgefallenen Schulgeldes von 300 Mark jährlich zu sehr belastet. Ferner ist die Dölflerische Stiftungskasse da, aus deren Mitteln, auf Ansuchen hin, das Schulgeld bezahlt wird. Noch dazu ist die Schulgeld-Leistung schon bedeutend erleichtert, weil eine Familie mit mehr Kindern, die gleichzeitig die Volksschule besuchen, nur das Jüngste voll bezahlt. Die Übrigen nur die Hälfte bzw. bei Bedürftigkeit sogar Anspruch auf Befreiung haben.
Ab 1911 liest man von Hauptlehrer Roedl: sein Wirken lässt sich bis in die Jahre 1930 als Schulleiter nachlesen. Am 1. September 1930 wurde er nach Sack bei Nürnberg versetzt. Durch die „Münchsteinacher Lehnes Chronik von 1832“ (übersetzt von Meta Roedl anno 1921) wird der Name „Roedl“ noch länger in den Münchsteinacher Archivalien erhalten bleiben.
Hilfslehrer Dinkelmeier vertrat zunächst die 1. Schulstelle, bis sie ab 1. November 1930 an Lehrer Eduard Müller (Roßbach) übertragen wurde. Aber schon 1932, als Inhaber der 1. Schulstelle, musste er wegen Krankheit beurlaubt werden. Hilfslehrer Engerer und ab 1. Oktober 1932 Hilfslehrer Wittmann, sorgten dafür, dass die Lehre der Schulkinder keine Einbußen hinnehmen musste. Fritz Dirschner von der 2. Schulstelle wird 1929 nach Herbolzheim versetzt, sein Nachfolger ist Christian Haag. Er hatte 5 Jahre die 2. Stelle im Lehrbetrieb versorgt, bis er am Beginn des neuen Schuljahres 1934 nach Unterreichenbach berufen wurde. In den 5 Jahren seines Wirkens in Münchsteinach, entstand das Heimat-Büchlein „Münchsteinach und sein ehemaliges Benediktiner Kloster“, was sicher noch in einigen Häusern vorhanden sein wird.
Auch sonst ist er ein aktiver Schulmeister im Dorf, ein Befürworter der neuen NSDAP in den Jahren um 1930/33. Als Führer der hiesigen Nationalsozialisten wurde er sofort als Referent zu den Gemeinderatssitzungen zugelassen, was von den Ratsherren einstimmig befürwortet wurde. Unter 28.03.1933 ist er als Redner in den Annalen festgehalten und wird als „Dorferlebnis“ beschrieben. Sogar ein Arbeitsdienstlager war zu dieser Zeit in Münchsteinach angedacht, mit der Aufforderung, dies nach Möglichkeit zu unterstützen.
Lehrer Birkner wurde dessen Nachfolger (1934). Für Hilfslehrer Wittmann kommt am 1. Februar Hilfslehrer Wenderlein, der die 1. Lehrstelle übernimmt. Lehrer Müller ist inzwischen in den zeitlichen Ruhestand versetzt.
Was gibt es sonst noch um die Lehranstalt auf dem Klosterberg vor dem großen Krieg zu berichten?
1921 wird die Trennung von Kirche und Schulamt diskutiert. Meinungsverschiedenheiten verhinderten damals ein Ergebnis. Auch über eine Mietentschädigung für Lehrer Roedl musste beraten werden (Teuerung). Eine Folge des 1. Weltkrieges und auch die kommende Inflation von 1923 machten sich schon bemerkbar. 1922 (25.05.) befasste sich das Gremium der Schulpflegschaft mit Sonntagsschulunterricht. Die Kinder sollen am Werktag ihrer Pflicht nachkommen. Die Schülereltern und auch die Dienstherren der Dienstboten hatten sich für Sonntag ausgesprochen. Die Pflegschaftsherren im Sommer für Sonntag, im Winter für einen Werktag und für 3-stündigen Unterricht, was eine Klafter Holz zusätzlich für den Schulofen bedeutete. Der Bedarf fürs Winterhalbjahr 1924/1925 betrug 9 Klafter.
Neuebersbacher Schülereltern hatten 1926 Sorge, ihre Kinder würden nicht mehr bei Tag von der Fortbildungsschule heimkommen, der Unterricht sollte entsprechend gelegt werden. Die Schulpflegschaft lehnte das Gesuch ab: die Schulräumlichkeiten würden das nicht zulassen.
Antrag am 06.01.1938: die bisherige Bekenntnisschule umzuwandeln in eine Gemeinschaftsschule. Erziehungsberechtigte sind fast zu 100 % dafür, im Gemeinderat stimmten ebenfalls von 9 Räten 7 mit „ja“.
Wie es während der Kriegsjahre war und danach bis zum Ende der Schule in Münchsteinach, folgt im nächsten Gemeindebrief.
Fortsetzung: Lehrer und Schule
In den Kriegsjahren haben die Protokollschreiber wenig hinterlassen. Die Sitzungen der Schulpflegschaft sind anscheinend von 1938 bis 1947 ausgefallen oder nicht protokolliert worden.
In letzter Sitzung vor der Mobilmachung am 06.01.1938 wurde der Antrag gestellt, die Bekenntnisschule in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln, angeregt von der Kreisleitung der NSDAP. Die gesetzliche Änderung kam aber erst im Jahre 1968 (wie ein Schulfachmann bestätigt).
Schüler, die während der Kriegsjahre die Bildungsstätte besuchten, erinnern sich an Lehrer, wie Birkner, Frl. Hetzel, Fr. Raal, sie hat mir das Flötenspiel beigebracht, meint ein heutiger Senior. Ein anderer weiß noch, dass seine Klasse bei Frl. Hetzel jeden Tag den Wehrmachtsbericht schreiben musste. Eine damalige Schülerin erinnert sich, dass sie die Schaufenster-Auslage mit ihrer Kollegin während der Mittagspause begutachtet hat, während der Lehrer vorbei ging, eine Abmahnung war die Folge, sie hatten das Grüßen vergessen.
In der Februar-Sitzung 1948 wird über mangelnde Disziplin der Schuljugend in der Oberklasse diskutiert, an eine männliche Lehrkraft wird gedacht. Die Inhaberin dieser Schulstelle, Frl. Eisenkolb (kath.) möchte sich an eine andere Schule versetzen lassen, ist ihr schon in Vergangenheit empfohlen worden. Trotz Bemühung ihrerseits, ging das den Schülereltern und Kirchenvertretern nicht schnell genug. In der Juni-Sitzung 1950 war man sogar der Meinung, Frl. Eisenkolb würde ihre Position an hiesiger Schule noch stärken, gibt die Schuld an den Zerwürfnissen zurück an die Schulpflegschaft.
Auch damaliger Pfr. Eichner war über die katholische Lehrerin nicht begeistert, es fielen scheinbar heftige Worte, was einen Elternvertreter zur Kündigung in diesem Gremium veranlasste. Ist ab dann nur noch als Abgeordneter des Gemeinderates, in den Sitzungen vermerkt.
Lehrernamen in den Jahren 1947 - 1957:
Frau Pickard hat hier die Nase vorn, sie ist in den zehn Jahren in den Protokollen vertreten. Neben ihr in all den Jahren, sind außerdem im Sitzungsbuch vermerkt: Frl. Eisenkolb, Hr. Boss, Frl. Krämer, Hr. Ulrich, Hr. Kreutzer, Frl. Nun, Fr. Rehm, Hr. Weiß und Hr. Daumenlang. Alle scheinbar nur kurze Zeit in Münchsteinach.
Lehrer Weiß wird ab 1. September 1956 nach Leinburg versetzt, es kommt Lehrer Daumenlang. Ebenso geht 2 Jahre später Frau Pickard nach Nürnberg. Sicher eine Folge von unzufriedenen Schülereltern, die 1952 schon ein Schreiben ans Schulamt Ansbach losschickten, mit der Meinung, die Lehrer Weiß und Pickard, die sich gern gesehen haben, keine Vorbilder für ihre Kinder seien und auch keinen Kontakt zu den Schülereltern und Dorfbewohnern pflegen. Das Papier wurde vom Gemeinderat und Kirchenvorstand abgesegnet, mit weiteren 14 Unterschriften.
Der seit zwei Jahren amtierende zweite Lehrer Daumenlang wird abberufen. Es kommen Lehrerin Loy aus Nürnberg und Eva Maria Heller aus Neustadt/Aisch.1959 Lehrer Kurt Wild mit Aushelferinnen Elke Gastauer und Elke Bauer, sie wurde wurde am 01.12.1960 zur Lehrerin ernannt. Viele Lehrer-Namen gibt es noch bis zum Ende der Münchsteinacher Volksschule. Die namhaften sind: Wild, Lehrer in Münchsteinach von 1959 bis 1974, Hauptlehrer Lutz aus Rockenbach kam am 01.09.1967.
1971 kann man von Verbandsschule Gutenstetten-Münchsteinach lesen, ab hier spielt Schulleiter Streit eine dominante Rolle, auch in Münchsteinach.
Schüler der Oberstufe wurden ab jetzt nach Gutenstetten gefahren, von dort die der Unterstufe nach Münchsteinach. Auch nach Altershausen wurde ausgelagert. 1973 liest man vom Schulverband Volksschule Diespeck, Miete von Münchsteinach 6.000 DM. 1976 gingen von Münchsteinach 68 Schüler dorthin und verursachten eine Gesamt-Umlage von 38.497,92 DM.
Um diese Zeit gab es auch zwei Baracken im Schulhof, die die Raumnot in Münchsteinach mindern sollten. Auch mit dem Hintergrund, dass wenigstens die Unterstufe im Dorf erhalten bleibt.
Was gab es sonst noch im Schulalltag:
1950 wird die Schule in Münchsteinach dreiklassig in nur 2 Räumen von 7 – 17 Uhr geführt. Auch die landwirtschaftliche Berufsschule wird hier abgehalten und beansprucht Platz.
Es herrscht Raumnot, der Bürgermeister mietet, bei vorheriger Absprache im Bezirksamt Neustadt, zwei Räume im Wirtshaus. 1950/51 sind Zahlungen an Brauerei Loscher für Saalmiete und Zimmer in den Rechnungsbüchern vermerkt. Der Handarbeitsunterricht und die Landwirtschaftliche Berufsschule haben dort in den Sommermonaten 1950/51 die Räume genutzt.
Auch der Schulhof soll vom nachbarlichen Holzablagerungen befreit werden, außerdem ist er zu ebnen, um Unfälle zu vermeiden. Die Ökomenie beherrscht damals noch die Dorfszene, auch im Klosterhof.
Der Schulweg: nicht mit dem Bus, sondern auf Schusters Rappen.
An der Münchsteinacher Schule gab es nur wenige auswärtige Schüler, die Neuebersbacher hatten einen überschaubaren Schulweg, es ging bergab, nur der Klosterhügel ließ den Laufschritt etwas kürzer werden. Bei regnerischem Wetter und im Winter waren die Dorfkinder im Vorteil, zum Ausgleich durften die Auswärtigen, wenn sie nass geworden waren, sich um den Ofen scharen.
Mein 4 km Schulweg von Altenbuch nach Gerhardshofen war da nicht so schnell zu bewältigen (eine Stunde Wegezeit, pro ¼ Std. 1 km wird allgemein angenommen). Im Sommer begann der Unterricht um 7 Uhr. Um 6 Uhr daheim in Richtung Gerhardshofen war nicht immer möglich. Vorheriges Gänsehüten oder sonstige Mitarbeit in Landwirtschaft war angesagt, es ging dann teilweise im Gallopp Richtung Aischgrund. Ein Zuspätkommen war damals Anlass zu einer ernst zu nehmenden Abmahnung. Im Winter manchmal 20 – 30 cm Schneehöhe, die Hohlwege waren alle zugeweht, ein Erwachsener, gestiefelt, bahnte den Weg. Auch für Pferdefuhrwerke waren die Wege damals nicht zu befahren. Nicht nur Altenbucher, auch Willmersbacher hatten einen ähnlichen Weg, die Mehrzahl der Schüler in Gerhardshofen kam von auswärts.
Heutige busfahrende Schulbesucher müssten bei ihren Ausflügen mal öfters solch frühere Schulwege abwandern, nicht nur hin, auch zurück, ihr Gedächtnis für ihre früheren Schulgänger würde dadurch empfänglicher.
Konrad Zeilinger